Wer nur auswendig gelernte nachgespielte Texte als Theater erlebt hat, oder dramatisierte Politik oder Familienszenen, weiß noch wenig über die Fähigkeiten, die neues Körpertheater einbringen kann.

Nicht umsonst war eine Ausbildung auch der früheren Art 3-4 Jahre, und die neuen Methoden der körperlichen Präsenz und authentischen Spielweisen brauchen entsprechende Fortbildungen.

Forumtheater nach Augusto Boal

verband die neue demokratische Pädagogik von Paulo Freire mit den Ideen von Bert Brecht, ein dialogisches Theater zu entwickeln: Das Theater der Unterdrückten fragt die spielende Gruppe nach ihren Veränderungswünschen, die Szenen werden einem interessierten Publikum zur Veränderung vorgestellt, eine Joker-Figur führt als Spielleitende das Gespräch mit dem Publikum, stellt Szenen zur Auswahl und fragt nach Ideen und Mitspiel.

Die Magie des Theater wird in den Fähigkeiten der Einfühlung nicht über viele Texte und Worte, sondern über die Wieder-Erkennbarkeit von Konstellationen Situationen, Szenen und Vorgängen der Macht wirksam, es braucht authentische Wiedergabe statt künstlerischen Überhöhungen, wie sie so üblich ist.

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«Sich in jemanden einzufühlen bedeutet, die Emotionen zu verstehen, die er erlebt und diese wiederum selbst zu erfahren, indem man seine Gründe und seine Absichten versteht; es bedeutet, in der eigenen Innenwelt Raum zu schaffen, um die Welt des Anderen zu empfangen. […]

Einfühlen bedeutet, in die Schuhe des Anderen zu steigen und den emotionalen Zustand zu erleben, als ob er der eigene wäre, das heißt, ein Gefühl zu empfinden, das identisch oder ähnlich ist zu dem des Andere mit dem Bewusstsein, dass die Ursache des Erlebten die Emotion des Anderen ist

Übersetzung Enrico de Feo: Paolo Albiero / Giada Matricardi,Checos’è l’empatia? Roma 2006, S.1 Fußnote in https://www.academia.edu/33943704/Theater_als_Ort_der_Begegnung_Das_Ich_und_der_Andere