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Theater macht Politik

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Monat

Juli 2015

Die Verarbeitung der Nachkriegstrauma wird auch für Geflüchtete wieder aktuell:

Featured Image -- 346Die alten Geschichten haben viele AlterskameradInnen verdrängt, und ich verstehe bei manchen die Angst, böse erinnerungen als teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren, die Eltern hatten es doch gut gemeint und uns eine romantisierende Haltung vorgelebt.

Die neuen Gäste haben eine wilde Reise hinter sich, mit manchen verqueren Hoffnungen, auch so leben zu können wie wir: Die Verdrängung wirkt immer noch, da war nix, woran wir beteiligt sein könnten, unser Reichtum ist selbst zusammengerafft …

Klar, hatten wir von Schutzzöllen gehört, von Dumping-Löhnen und von den Hähnchenteilen, von denen wir die Brust, der Kongo etc. die Reste bekommen sollte …

Rückführungszentren bekommen wir jetzt, also zurück, und noch mal?

2012-09-16 12.58.28Wenn wir die Menschlichkeit in Bayern auf die Zweckmässigkeit der Menschen reduzieren, sind wir wieder in der Nazi-Geschichte, der unsere Eltern mit Mühe entkommen waren … oder doch nicht?

…. es wechseln die Zeiten, da hilft kein‘ Gewalt

Der folgende Beitrag von Opa Kurch (von mir nur reblogged) wirkt noch nach, wie die Erlebnisse der letzten Tage:

Ein körperlicher Angriff durch schlechte und überlaute Musik, der dritte in drei Wochen: Beim CSD, durch einen „DJ“ und dann auf der Asyl-Demo: Brutal-Bässe mit selbstverliebten Hip-Hop-Dummheiten vertrieben viele Leute vom Platz vor der Oper in München, es war unmöglich, noch mit Nachbarn zu sprechen: Demokratie mit Lärm niedermachen?

Die Reaktionen meiner Umgebung war eher mitleidig: Wird er alt? Sie geben mir zwar recht, aber keiner wehrt sich.

nacktradlerDann noch eine Steigerung der schlechten Laune: Die Einen im Forum bemühen sich um die Überzeugung der SPD zur Entwicklungspolitik, gleichzeitig betreibt das BMZ mit den Ministerpräsidenten eine Selbstdarstellungstour, in der sie die Workshops, um die sich die Verbände bewerben dürfen, „Zukunftswerkstatt“ nennen: Wohl wissend, dass sie selbst die Vergangenheit sind, dass die Selbstorganisation der Gruppen fällig wird.

Erstaunlich, wie viele und vielerlei Initiativen es gibt, am Freitag abend sammelt sich etliches zu einem Picknick am Monopteros: Zeitenwechsel.

In eigener Sache und in Sachen Welt

opablog

Das opablog schreibe ich mit großer Regelmäßigkeit nun schon bald zehn Jahre. Offenbar ist es mir wichtig. Es dient mir der Selbstvergewisserung (wie früher meine Tagebücher, nun aber auf offener Bühne), der Äußerung in die Öffentlichkeit hinein und – in geringerem Maße – der Bereicherung und Korrektur meines Wissens, Einsehens und meiner Parteinahme durch die erhaltenen Rückmeldungen.

Über die Jahre hat sich eine Akzentverschiebung ergeben (die ich manchmal bedauere) von der lebensweltlichen Breite der im Blog behandelten Themen zur Fokussierung auf wenige Themenkomplexe eher politischer Art. Das mag auch den Zeitläuften geschuldet sein. Typisch dafür war das Jahr 2013, in dem ich mich völlig auf den Mollathskandal konzentrierte und dabei bemüht war, seine politische Bedeutung in den Mittelpunkt zu stellen. Bemerkenswert war die Erfahrung, dass das sehr intensive Bloggen um ein bestimmtes Thema, also die virtuelle Aktivität, das Bedürfnis hervorrief, auch praktisch aktiv zu werden und zum politische Handeln überzugehen…

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Yanis Varoufakis und das Denkmal des unbekannten Aktivisten der Pariser Sektionen

Rolf Pohle hatte die Griechen vor einem EWG-Beitritt gewarnt.
Wer war Rolf Pohle? Gründer der Rechtshilfe des LSD München, bei den Studentenprotesten, bei denen April 68 die Polizei zwei Leute bei der Blockade der Bildzeitung erschossen hatte.
Die Bayrische Justiz hat ihn niedergemacht, der RAF zugeschrieben, ihn als Waffenhändler bezeichnet und nach seiner Freipressung in der Lorenz-Entführung hat das Kanzleramt seine Auslieferung aus Griechenland verlangt und gegen den Entscheid des obersten Aeropag durchgesetzt.

Prinz Chaos

Yanis Varoufakis ist zurückgetreten, um zu bleiben. Seit seinem Rücktritt hat er sich in einer ganzen Reihe von Artikeln und Interviews artikuliert. Das ist eine gute Nachricht. Varoufakis ist ein Intellektueller mit Niveau – sowas kennen wir in Deutschland gar nicht mehr. Er ist ausgestattet mit großer theoretischer Ernsthaftigkeit, mit einem redlichen Charakter und globaler medialer Reichweite (beispielweise über 500.000 Follower auf Twitter). Seine Stimme wird gebraucht. Es ist gut, dass sie nicht verstummt ist.

Alles weitere wird sich zeigen – vor allem an seinem Abstimmungsverhalten im Parlament und an seinem Umgang mit der unzweifelhaft kommenden Spaltung von Syriza. Die entscheidende Grenze im Denkens von Yanis Varoufakis aber hat sich bereits gezeigt.

(Wenn ich diese Grenze nunmehr beschreibe und kritisiere, so tue ich das nicht in einer herunterreisserischen Stimmungslage, als Vorwurf oder Verdammungsurteil, sondern als Beitrag zu einer Debatte unter Genossen. Ein Hinweis, der nur deshalb nötig scheint, weil eine…

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